Frozen Shoulder
Die Frozen Schulter ist eine plötzlich auftretende Erkrankung des Schultergelenks, ohne genau definierbare Ursache. Begünstigt wird sie durch Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus oder Erkrankungen der Schilddrüse. Neben teilweise massiven Schmerzen kommt es in wenigen Wochen zu einer deutlichen Bewegungseinschränkung in der betroffenen Schulter. Der Grund dafür sind entzündliche Veränderungen in der Gelenkkapsel. Im Zuge dieses Prozesses schrumpft die Kapsel zunehmend und lässt immer weniger Gelenkspiel zu.
Die Erkrankung verläuft typischerweise in 3 Phasen:
- Freezing: Phase des „Einfrierens“. Hier kommt es zum plötzlichen Auftreten deutlicher Schmerzen, v.a. Nachts, und zunehmender Bewegungseinschränkung. Dauer: ca. 2 – 9 Monate
- Frozen: In dieser Phase nimmt der Schmerz ab und die Bewegungseinschränkung erreicht ihr Maximum. Dauer: ca. 4 – 12 Monate
- Thawing: Phase des „Auftauens“. Die Beweglichkeit nimmt langsam zu. Oft erreicht sie das ursprüngliche Ausmaß. Dauer: 12 Monate und länger
Therapie Frozen Schulter
Unbehandelt heilt die Frozen Shoulder meist in etwa 2-4 Jahren aus. Wobei abzuwarten ist, ob bzw. in welchem Ausmaß ein Bewegungsdefizit bestehen bleibt.
Ein grundlegender Bestandteil der konservativen Behandlung ist die Physiotherapie. Hier soll das Voranschreiten einer zunehmenden Bewegungseinschränkung vermieden und Mobilität wieder erlangt werden. Dies wird meist mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln und ein- bis mehrmaligen Kortisoninfiltrationen unterstützt.
Nach Abklingen der akuten Phase (Freezing) und bei verbliebenem Bewegungsdefizit ist eine operative Behandlung in minimal invasiver, arthroskopischer Technik möglich. Dabei wird die geschrumpfte Gelenkkapsel eingekerbt und teilweise entfernt. Direkt postoperativ erfolgt, unter adäquater Schmerztherapie, die mobilisierende Physiotherapie.
Posttraumatische – postoperative Schultersteife
Von der primären Schultersteife, der Frozen Shoulder, muss eine posttraumatische bzw. postoperative Schultersteife unterschieden werden. Hier lässt sich meistens eine klare Kausalität zwischen dem auslösenden Ereignis (Unfall, OP) und der sich entwickelnden Schultersteife finden. Zudem sind nicht nur entzündliche Veränderungen in der Gelenkkapsel für die zunehmende Steifheit verantwortlich. Verwachsungen außerhalb des Gelenkes, Verwachsungen der Gelenkkapsel und/oder mechanische Hindernisse können der Grund dafür sein. Meist besteht keine globale, sondern eine genau definierbare Einschränkung der Beweglichkeit. Am häufigsten ist primär die Außenrotation im Schultergelenk betroffen.
Therapie
Unbehandelt kommt es sehr selten zu einer Besserung der Beschwerdesymptomatik.
Die Behandlung richtet sich nach den auslösenden Faktoren.
Im Falle von Verwachsungen oder Prozessen in der Gelenkkapsel ist primär eine konservative Therapie in Form von Physiotherapie zu probieren, unterstützt von entzündungshemmenden Schmerzmitteln und eventuellen Kortisoninfiltrationen. Erst bei Versagen ist eine Arthroskopie, zur Lösung der Verwachsungen und zur teilweisen Entfernung der Gelenkkapsel, angezeigt.
Sollte ein mechanisches Hindernis vorliegen, wird man direkt operativ Vorgehen.
Postoperativ ist selten eine längere Ruhigstellung notwendig. Unter entsprechender Schmerztherapie kann direkt mit der Physiotherapie begonnen werden.